Was ist Bauthermografie?
Bauthermografie ist ein Verfahren, bei dem Fachleute mit einer Wärmebildkamera die Thermik eines Gebäudes bildlich darstellen. Dieser Einsatzbereich der Thermografie gewinnt immer mehr Bedeutung. Grund sind die steigenden Energiepreise. Für Sanierungsmaßnahmen, die zu einem „Energiesparhaus“ führen, gewährt der deutsche Staat Bauherren Fördergelder. Mit dem Thermografieverfahren erstellen Fachbetriebe Wärmebilder, auf denen die Bereiche in verschiedenen Farben zu sehen sind. Jede Farbe auf dem Wärmebild hat ihre eigene Bedeutung. Helle Farben zeigen „warme“ Bereiche; dunkle Farben „kalte“ Bereiche an. Aufgrund der Farben auf dem Wärmebild erkennen Fachmann und Bauherr die Wärmebrücken, bei welchen Energie verloren geht.
Auswertung
Die Auswertung der Wärmebilder erfolgt am Computer. Diese Aufgabe übernehmen speziell ausgebildete Fachleute, die über entsprechende Kenntnisse in den Bereichen Strahlenphysik, Bauphysik sowie der Bauthermografie verfügen. Diese Kenntnisse sind zwingend notwendig, um Fehldeutungen zu vermeiden.
Einsatzgebiete
Zu den Einsatzgebieten der Thermografie gehört das Auffinden von Wärmebrücken. Auch schadhafte und leckgeschlagene wasserführende Rohre und Leitungen kommen bei der Thermografie zutage. Daneben stellt das Verfahren fest, ob die Mindestanforderungen für Wärmeschutz vorhanden sind. Dieser Einsatz ist außerordentlich wichtig, weil wir in diesem Bereich Kenntnis über die Probleme erhalten, die zu Schimmelpilzbildung und Stockflecken führen.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist das Orten von nicht sichtbaren Leitungen, wie beispielsweise den Heizschlangen einer Fußbodenheizung. Bei Altbauten, die schon viele Jahr alt sind, kommt es oft bei Sanierungsarbeiten zu bösen Überraschungen.
Meist in Form von plötzlichem Auffinden von Fachwerk. In vielen Städten gibt es für Fachwerkbauten, auch wenn diese eine Verkleidung haben, besondere Regeln. Bevor unsere Kunden einen Altbau zur Sanierung freigeben, lassen sie durch das Thermografieverfahren prüfen, ob Fachwerk vorhanden ist.
Baukontrolle
Das Aufspüren von Wärmebrücken bildet bei der Thermografie einen besonderen Schwerpunkt. Anhand der Wärmebilder sind Wärmebrücken leicht zu erkennen. Problematisch sind Wärmebrücken, wenn sie sich im Innenbereich befinden und die Wände stark abkühlen. In solchen bildet sich Tau oder Kondenswasser, was zur Feuchtigkeit und zum Schimmelpilzbefall führen kann.
Wir unterscheiden die Außenthermografie und die Innenthermografie. Bei der Außenthermografie bewerten wir anhand der Wärmebilder die Außenhülle des Hauses. Bei diesem Verfahren ist es nicht möglich, exakte Aussagen in Bezug auf die Wärmedämmung zu machen. Grund dafür sind die vielen unterschiedlichen Faktoren, zu denen unterschiedlich beheizte Räumlichkeiten und Wandaufbauten zählen. Obwohl viele eine Bestimmung des U-Wertes der Außenwände anbieten, sind diese Werte aufgrund wichtiger, jedoch nicht ermittelbarer Faktoren nicht zu bestimmen. Die Innenthermografie erstellt Wärmebilder über die Temperaturen der innen vorhandenen Oberflächen wie Wände. In diesem Bereich steht die Einhaltung des Mindestwärmeschutzes im Fokus, um Schimmelpilz und Stockflecken zu vermeiden.