Abwasserkamera

Was umfasst die Grundstücks-Abwasseranlage?

Zu der Grundstücks-Entwässerungsanlage gehören Rohre, Abscheider und Schächte oder ähnliche Bauteile, die zur Abwassertechnischen Anlage zählen. An der Grenze des Grundstücks befindet sich in der Regel der Übergangspunkt zwischen der privaten und der öffentlich Abwasseranlage. Da der Eigentümer für den Teil der Abwasseranlage die sich auf seinem Grundstück befindet verantwortlich ist, ist es sinnvoll die Anlage in bestimmten Zeitabschnitten von einem Fachbetrieb kontrollieren zu lassen. Mit der Prüfung der Funktionsfähigkeit der Anlage kann der Grundstücksbesitzer Schäden an Gebäude und Umwelt vermeiden. Abwasserleitungen unterliegen wie alle anderen Dinge dem Alterungsprozess. Schäden wie Leckagen an den Rohrleitungen oder Materialschwund sind altersbedingt und natürlich.

 

Wer prüft Abwasserleitungen?

Das Prüfverfahren sowie das Auffinden von Leckagen übernehmen Fachbetrieben, oft ist deren Einsatz sogar vorgeschrieben. Neben Fachfirmen ist es zugelassenen Sachkundigen erlaubt, die Prüfung durchzuführen.

Die Fachbetriebe übernehmen das Prüfverfahren und das Auffinden von Leckagen, deren Einsatz ist meistens sogar vorgeschrieben. Ebenfalls können zugelassene Sachkundige, neben den Fachfirmen,  die Prüfung vornehmen.

Welches Prüfverfahren kommt zum Einsatz?

Die Druckprüfung ist in der Regel mit Wasser oder Luft. Die Kamerabefahrung ist eine weitere Möglichkeit, das Material der Abwasserleitung auf Dichtheit zu prüfen. Für neue und geänderte Leitungen ist in Nordrhein-Westfalen ausschließlich die Druckprüfung gestattet.

Prüfung der Abwasserleitungen

Grundstücksbesitzer sind nach § 50 des Wasserhaushaltsgesetzes verpflichtet, ihre Abwasserlagen in Ordnung zu halten und regelmäßig auf ihre Dichtheit zu prüfen. Einige deutsche Bundesländer haben für diese Aufgabe separate Gesetze und Regeln erlassen, wie beispielsweise das Landeswasserhaushaltsgesetz von Nordrhein-Westfalen.
In Nordrhein-Westfalen gelten neben dem Bundesgesetz auch landesrechtliche Regeln. Der § 61 a LWG schreibt eine regelmäßige Prüfung der Abwasserleitungen nach der ersten Prüfung alle 20 Jahre auf deren Dichte vor.

Kamerabefahrung

Bei dieser Methode kommt ein ferngesteuerter Roboter zum Einsatz. Dieser besitzt eine installierte Kamera mit Schwenk- und Drehkopfeinheit. Der Roboter befährt das auf dem Grundstück vorhandene Abwassersystem inklusive Abzweigungen, was aufgrund seiner geringen Größe problemlos möglich ist. Die gespeicherten Aufnahmen der Kamera werden umgehend von einem Fachmann ausgewertet. Einen auf dem Bild entdeckten Schaden hält der Mitarbeiter mit Lage und Ausmaß fest. Für eine nachfolgende Instandsetzung ist dies ein großer Vorteil, da die Lecksuche entfällt.

Druckverfahren

Bei diesem Prüfverfahren werden einzelne Abschnitte des Leitungssystems mit Luft oder Wasser gefüllt und verschlossen. Der Leitungsabschnitt muss dem Druck über eine festgesetzte Zeit standhalten. Bleibt das Prüfmittel drin, ist der geprüfte Abschnitt dicht.

Anschließend erhalten die Grundstückseigentümer eine Prüfbescheinigung von dem sachkundigen Mitarbeiter ausgestellt. Diese muss aufbewahrt werden und auf Verlangen der zuständigen Behörde vorgelegt werden. Für die Dichtheitsprüfung sowie einer eventuellen Sanierung gibt es bei der KfW-Bank Fördermöglichkeiten.